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🌲 Geschichten aus dem Wald: Torsten - Der Platz

Ich: „Wie fühlt sich deine Situation gerade an, Torsten?“

Torsten: „Wie eine Zwischenwelt… 🌫️ Ich weiß nicht, wohin ich gehöre. Ich laufe – aber ich weiß nicht, wohin.“

Wir gehen los. Der Wald breitet sich vor uns aus, still, offen, ehrlich. Torsten läuft intuitiv, suchend – genau wie in seinem Leben gerade.


💧 Nach einer Weile berührt er Wasser.

Ich: „Spannend, dass dich das Wasser anzieht.“

Torsten: „Eigentlich ist Wasser gar nicht meins… aber ich will jetzt am Fluss weiterlaufen.“


Wir folgen dem Fluss, bis wir eine kleine Anhöhe erreichen.

Torsten: „Warum kommen wir eigentlich nicht einfach zur Ruhe? 🍂 Es ist Winter. Die Natur wirft ihre Blätter ab… Warum machen wir Menschen das nicht?“

Seine Frage trifft tief.

Ich: „Dann lass uns genau jetzt einen Moment Ruhe finden.“


Wir setzen uns auf einen Baumstamm.Ich lade ihn ein zu hören 👂, zu spüren ✋, zu atmen 🌬️.

Nach der Übung:

Ich: „Wie war’s für dich?“

Torsten: „Ich war ständig abgelenkt… ✈️ Stimmen, Flugzeuge… Aber das gehört wohl auch zum Moment.“

Ich: „Genau. Du kannst lernen, das Störende da sein zu lassen – und dich immer wieder bewusst auf deine Welt auszurichten.“


Ein Stück weiter stehen wir vor einem Schlammloch 🪨🌧️. Dahinter ein beeindruckender Felsen.

Ich: „Was macht das mit dir?“

Torsten: „Ich weiß nicht… Ich könnte da durch. Aber… ich will nicht.“

Er entscheidet sich schließlich für den Umweg.

Ich: „Das ist kein Ausweichen. Das ist eine Wahl. Und sie sagt etwas über dich aus.“


Dann soll er sich seinen eigenen Platz suchen. Ein alter Laubbaum zieht ihn magisch an 🌳✨ – moosbewachsen, verwurzelt, allein zwischen artfremden Bäumen.

Ich: „Was erkennst du in diesem Baum?“

Torsten: „Er steht allein… aber er steht gut. Er passt hier nicht rein – und trotzdem wächst er. Andere leben auf ihm. Er hat Verletzungen… wie ich.“

Der Wald spricht. Und Torsten hört zu.


Wir gehen in eine dunklere Waldstelle 🌑, eng, dicht, fast drückend.

Ich: „Geh hinein. Was passiert?“

Torsten: „Der Raum wird kleiner. Ich atme nur noch in der Brust. Es fühlt sich eng an.“

Ich leite ihn an:„Schließe die Augen. Atme tief in den Bauch. Mach dich innen weit – auch wenn es außen eng ist.“


Nach einigen Atemzügen:

Torsten: „Wow… ich fühle mich wirklich besser. Ich kann innen Raum schaffen. Selbst wenn außen keiner ist.“


Auf dem Rückweg stehen wir wieder bei „seinem“ Baum 🌳.

Torsten: „Der Baum hat seinen Platz gefunden. Vielleicht finde ich meinen auch wieder. Und wenn’s eng wird… kann ich mich innen weit machen.“


Ja. Der Wald hatte ihm geantwortet. Leise. Klar. Unverkennbar.

Mann steht vor sumpfiger Stelle
Mann steht vor sumpfiger Stelle

 
 
 

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